Trebnitz in der Mark – Ein Sammelband erzählt erstmals Brandenburgs Geschichte aus Sicht eines Dorfes

Trebnitz, ein kleines Dorf zwischen Berlin und der Oder, mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken. Doch die soeben erschienene Publikation „Trebnitz in der Mark“ enthüllt eine beeindruckende historische Tiefe: Acht Jahrhunderte brandenburgische Geschichte aus der Perspektive eines Dorfes.

Brandenburgs Geschichte wird häufig anhand seiner Herrscher, Städte und der preußischen Großmacht erzählt. Doch die Publikation „Trebnitz in der Mark“ bietet einen neuen Blickwinkel und zeigt die prototypische Vergangenheit des bis heute agrarisch geprägten Landes. In 30 Beiträgen werden von diesem mittelmärkischen Dorf aus Verbindungen zur großen Historie aufgezeigt.

Der Sammelband ist sowohl eine detaillierte Lokalstudie als auch eine landesgeschichtliche Tiefenbohrung. Themen wie Landesausbau, Gutsherrschaft und Bodenreform werden ebenso behandelt wie weniger bekannte Aspekte: Die Geschichte von Kohleabbau, Industrialisierung, Gartenkunst, Merinoschafzucht, NS-Zwangsarbeit, der Schlacht auf den Seelower Höhen, der ersten LPG der DDR und der Transformation einer Gutsanlage in einen Campus für Bildung und Kunst.

„Trebnitz in der Mark“ illustriert, wie moderne Dorfgeschichte erzählt werden kann: als pars pro toto der Landesgeschichte und in einem Sammelband im Stil der Bürgerforschung.

Die knapp 30 Schlaglichter auf 800 Jahre Trebnitz verdeutlichen wissenschaftlich fundiert die regionalen Zusammenhänge und den landesgeschichtlichen Kontext. Die einmalige Zusammensetzung der Autorinnen und Autoren ermöglicht diese umfassende Darstellung – Beiträge akademischer Fachleute der Landesgeschichtsschreibung aus Potsdam, Berlin, Frankfurt (Oder) und Breslau stehen neben Texten von engagierten Akteuren der regionalen Geschichtsarbeit aus Trebnitz, Worin, Strausberg, Müncheberg, Bad Freienwalde und Seelow. 

Das Buch setzt auch gestalterische Maßstäbe für Ortschroniken: Ein auffälliges Cover mit Sonderfarbe und einer KI-generierten Kupferstich-Collage, aufwendig gesetzte Kapitel und über 250 Abbildungen machen es zu einem visuellen Erlebnis. Anlässlich des Jubiläums von 800 Jahren Schenkung der Region um Müncheberg an schlesische Klöster entstand ein digitales Dorfarchiv für Trebnitz mit ca. 2.000 Bild- und Textdateien.

Gefördert wurde das Projekt vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und der Staatskanzlei des Landes Brandenburg, der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung, dem Landkreis Märkisch-Oderland, des Ortsbeirats Trebnitz der Gemeinde Müncheberg, sowie des Fördervereins Schloß Trebnitz e.V.

Mehrere Buchvorstellungen in der Region sind für den Herbst geplant. Das Buch ist auf dem Campus Schloss Trebnitz (im Dorfladen) und im Buchhandel erhältlich.

Stephan Felsberg (Hg.) Trebnitz in der Mark – Ein Dorf erzählt brandenburgische Geschichte

durchgängig vierfarbig, Festeinband, 370 Seiten, 250 meist farbige Abbildungen, 158 x 235 mm, Preis: 30,- €,
1. Auflage, Juni 2024, lieferbar ISBN 978-3-86732-459-5 https://www.lukasverlag.com/neuerscheinungen/titel/trebnitz-in-der-mark.html

Kontakt
Stephan Felsberg
Bildungsreferent | Freier Mitarbeiter
Mobil: 0157 35787981
E-Mail: 

Schloß Trebnitz
Bildungs- und Begegnungszentrum e.V.
Platz der Jugend 6
15374 Müncheberg / OT Trebnitz